Smart Cities & Regions

Uhrzeit: 17:30-18:30
Plattform: Stream 2
  • Mensch im Mittelpunkt & Nachhaltige Gemeinden
  • Chancen und Risiken von Smart Cities, Villages & Regions
  • geplante IKT der Zukunft Ausschreibung: „Die ländliche Gemeinde als Innovationslabor – Sensoren und Sensornetzwerk in und für den öffentlichen Raum“

Infrastruktur und Daten für Smart Cities & Regions

Dipl.-Ing. Desirée Ehlers, Sektion III - Innovation und Technologie - Abteilung i5, Schlüsseltechnologien für die industrielle Innovation: IKT, Produktion und Nanotechnologien, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Biografie:
Dipl.-Ing. Désirée Ehlers hat an der Universität für Bodenkultur Wien das Studium der Landschaftsplanung und Landschaftspflege abgeschlossen und daneben bei diverse Projektarbeiten im Fachbereich ihre Expertise eingebracht. Zwischen 2001 und 2009 war sie in der Unternehmensberatung Paradigma als strategische Beraterin und Landschaftsplanerin (Stadt-, Regional- und Verkehrsplanung) tätig und wechselte 2009 als Direktorin der Bundesanstalt für Bergbauernfragen in den Bundesdienst. Seit 2020 ist Désirée Ehlers im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie in der Abteilung für Schlüsseltechnologien für Quantentechnologie und digitale Raumplanungsthemen verantwortlich.
Beitrag:

Die Smart Cities sind ein auch in den Medien eine vieldiskutierte Entwicklung – wie aber sieht es in den ländlicheren Gemeinden und Regionen in Österreich aus?
Wie gestalten die Smart Villages ihre Smartness und welche Vorteile und Risiken sehen Gemeinden, die eine smarte Entwicklung im Augenblick andenken und planen?

Mit dem Fokus „Der Mensch im Mittelpunkt“ und „Nachhaltige Gemeinden“ kann die Analyse und Verknüpfung von Sensordaten zur Verbesserung der „Lebensfunktionen“ einer Gemeinde und zur Unterstützung der Lebensqualität der Bewohner*nnen beitragen.
Smarte Daten sollen den Bewohner*innen und der Verwaltung einen guten Einblick in den Status quo ihres Lebensraumes geben und die Notwendigkeit einer nachhaltigen, resilienten, menschen- und umweltfreundlichen (Weiter)entwicklung ihrer Gemeinde aufzeigen, zu der alle ihren Beitrag leisten können.

Was aber gilt es zu beachten und wie hält man die Balance zwischen der Erhebung hilfreicher Daten, der Sicherheit von (Verwaltungs)systemen und dem Schutz der persönlichen Daten der Bewohner*innen und Gäste einer Ortschaft oder Region?
Wie und wo können diese neuen Entwicklungen offen diskutiert werden und welche Möglichkeiten gibt es das Neue vorab auszuprobieren?
Welche Initiativen wurden bereits von Firmen, Einzelpersonen und der Verwaltung ins Leben gerufen, welche Projekte umgesetzt, wo gibt es bereits Sensoren, die Bürger*innen in Eigeninitiative in ihrem privaten Bereich einsetzen, um mehr über ihren Lebensraum zu erfahren?

Ausgehend von den bereits gesammelten Erfahrungen mit dem Werkzeug Lab und im Austausch mit den derzeit laufenden Innovationslaboren von Stadt der Zukunft könnten gemeinsam mit ländlichen Gemeinden und ihren Bewohner*innen Innovationslabore im und für den ländlichen öffentlichen Raum gestaltet werden.

Innovationslabore bieten ein produktives Umfeld für Innovation, Vernetzung, Forschung und Wissenstransfer. Sie stellen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, sonstigen innovationsaktiven Einrichtungen und Einzelpersonen materielle (Geräte, Werkstätten, Testumgebungen, etc.) und immaterielle (Personalressourcen, Datenbanken, etc.) Infrastruktur zur Verfügung. Sie bieten eine organisatorische Basis zum Wissenstransfer und zur Zusammenarbeit bei Innovationsvorhaben und unterstützen den Zugang zu und für NutzerInnen durch die Bereitstellung einer realen Entwicklungsumgebung.

Vortrag

Living Labs als befähigende soziotechnische Systeme in Smart Cities

Dipl.-Ing. Hilda Tellioglu, TU Wien
Biografie:
Hilda Tellioglu ist eine assozierte Professorin an der Technischen Universität Wien an der Fakultät für Informatik und Studiendekanin für Informatik. Sie leitet den Forschungsbereich Artifact-Based Computing and User Research am Institut für Visual Computing & Human-Centered Technology. Neben mehr als 170 peer-reviewed wissenschaftlichen Publikationen hat sie mehrere nationale und internationale Forschungsprojekte geleitet und in vielen Projekten mitgearbeitet. Ihre Forschungsschwerpunkte: partizipatorischer Entwurf innovativer Technologien mit und für Nutzer*innen (mit gesundheitlichen und körperlichen Einschränkungen); Mobilitätsforschung; Technikunterstützung für Katastrophen und Disaster Management; Modellierung und Wissensmanagement in Manufaktur, Automobilindustrie, Softwareentwicklung, Gesundheitswesen, Facility Management und Architektur; Innovationsforschung; Tangible Interaction Design, Design Thinking, Interaktion Design, User Experience Design; Computer-Unterstütztes Kooperatives Arbeiten; Geschlechterdifferenz in der Informatik (in der Ausbildung und der Arbeitswelt); digitale Transformation; Technik und Gesellschaft. (hildatellioglu.com)
Beitrag:

In diesem Vortrag geht es darum, den Ansatz von Living Labs als herausforderndes, aber produktives und nützliches Mittel zum Aufbau von Gemeinschaften in städtischen Umgebungen zu reflektieren. Bisher gibt es einige Living Labs, die auf der ganzen Welt mit mehr oder weniger Erfolg implementiert wurden. Allerdings ist es immer noch nicht klar, wie sie zu erfolgsversprechenden Ansätzen umgewandelt werden können, um nachhaltige, selbstorganisierte und autonome Gemeinschaften zu schaffen und begleitend zu unterstützen. In diesem Vortrag wird dieses Phänomen am Beispiel des Mobilitätslabors „aspern.mobil LAB“ veranschaulicht. Es geht unter anderem darum, wie ein solches Labor von Grund auf neu eingerichtet werden kann, welche organisatorischen, (infra)strukturellen Elemente und methodischen Ansätze nützlich sind, um eine sogenannte „Forschungsgemeinschaft“ zu schaffen, die neben anderen Interessensgruppen auch aktive Bürger*innen einbezieht. Der soziotechnische Zugang zur Gestaltung und Verwaltung von Aktivitäten und Dienstleistungen von Living Labs kann hier als Leitprinzip dienen, um eine nachhaltige und fortschrittliche Gemeinschaft in einem urbanen Umfeld zu ermöglichen.

Vortrag

Das Digitale Ökosystem Smart City und Smart Region.

Dipl. Wirtsch.-Ing. Steffen Hess, IESE Fraunhofer
Biografie:
Steffen Hess leitet am Fraunhofer IESE in Kaiserslautern die Abteilung „Digital Society Ecosystems“, deren Forschungsschwerpunkte im Bereich von digitalen Ökosystemen für die Gesellschaft in ländlichen und urbanen Regionen liegt. Zuvor hatte er die Verantwortung für das Forschungsprogramm „Smart Rural Areas“, das sich zentral mit der Digitalisierung von ländlich geprägten Regionen beschäftigt. Im Programm koordiniert er zahlreiche Projekte (z.B. Digitale Dörfer, Digitales Dorf Bayern, Smarte LandRegionen), die sich mit der Entwicklung von digitalen Diensten in den Bereichen der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum auf Basis einer homogenen digitalen Plattform befassen. Dabei ist insbesondere die Schnittstelle von sozialer und technischer Innovation im Fokus der Projekte. Zuvor hat er als Teamleiter für User Experience und Mobile Software Engineering Kundenprojekte in verschiedenen Branchen durchgeführt, die das Ziel hatten innovative mobile Geschäftsanwendungen (sog. Business Apps) hervorzubringen. Neben diesen umfangreichen Kenntnissen in der Durchführung von Projekten zur Digitalisierung ländlicher Räume war Herr Hess maßgeblich an der Konzeption des Forschungsvorhabens Smarte LandRegionen beteiligt und hat zahlrieche Modellprojekte im Kontext Smart City und Smart Region durchgeführt. Herr Hess engagiert sich darüber hinaus beim European Network for Rural Development (ENRD) in der Arbeitsgruppe „Smart and Competitive Rural Areas“ und kennt den Stand von Forschungsvorhaben zur Digitalisierung ländlicher Räume in ganz Europa.
Beitrag:

Im Vortrag werden folgende Fragen behandelt:

  • Was ist das Digitale Ökosystem einer sog. „Smart Region“?
  • Welche Aspekte sind im Smart Region Ökosystem zu gestalten?
  • Welche Auswirkungen hat dies auf die Gesellschaft im ländlichen Raum?

Dabei gehe ich insbesondere auf die unterschiedlichen Stakeholder, deren Rollen und das Partnernetzwerk ein. Hier ist es auch von Bedeutung, wie sich Städte und stadtnahe Unternehmen, wie z.B. eine klassische Stadtwerke GmbH positionieren um in der Smart City und Smart Region der Zukunft eine tragende Rolle zu spielen.