Distancing & Robotics

Uhrzeit: 16:30-17:30
Plattform: Stream 2
Moderation: Manfred Tscheligi

Im Rahmen der Pandemie ist das Konzept des Distancing wesentlich in den Fokus der Gesellschaft gerückt. Was hat es mit Distancing auf sich? Wie ist vor allem der Zusammenhang zwischen intelligenten Systemen und Distancing. Wieviel Distanz muss hergestellt werden und wo kann hier etwas ein Roboter unterstützen. Diese und weitere Fragen werden thematisiert.

Impulsvortrag
Dipl.-Ing. Dr. Mathias Brandstötter, GMAR
Biografie:
DI Dr. Mathias Brandstötter studierte an der TU Graz Maschinenbau – Mechatronik und promovierte an der UMIT. Seit 2015 ist er stellvertretender Direktor des JOANNEUM RESEARCH ROBOTICS Instituts in Klagenfurt am Wörthersee. Er weist bereits jahrelange Erfahrung als Projektleiter in verschiedenen Bereichen der Robotik, insbesondere in der Kinematik, Modellierung und Steuerung auf. Neben seinen Tätigkeiten am ROBOTICS Institut ist Mathias Brandstötter auch Fachbereichsleiter für Robotik bei der österreichischen Gesellschaft für Mess-, Automatisierungs- und Robotertechnik (GMAR). Darüber hinaus ist er Autor und Co-Autor zahlreicher Arbeiten und Publikationen rund um die Themen der Robotik.
Beitrag:

In seinem Impulsvortrag wird Mathias Brandstötter auf das Charakteristikum des Distancing über die österreichische Forschungslandschaft hinweg eingehen. Spezifische Projekte der Mitglieder der GMAR Robotik werden dafür vorgestellt und können im Anschluss diskutiert werden.

Roboter in der Pandemie: Über Distanz, Einsamkeit und kulturelle Unterschiede

Dr. Astrid Weiss
Biografie:
Dr. Astrid Weiss studierte Soziologie an der Universität Salzburg, wo sie auch zu adaptiven intelligenten Systemen promovierte. Seit 2013 forscht sie an der TU Wien, inzwischen als Senior Researcher mit einem Elise Richter Stipendium des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF am Institut für Visual Computing & Human Centered Technology (HCI Gruppe). Auslandsaufenthalte führten sie u.a. nach Japan, Deutschland, Frankreich und in die Niederlande. Sie ist eine der Schlüsselpersonen Österreichs im interdisziplinären Forschungsbereich der Mensch-Roboter-Interaktion (MRI), wovon zahlreiche Artikel, Vorträge und Konferenzorganisationen zeugen. Ihr besonderes Interesse liegt darin, welche Auswirkungen intelligente Technologie auf den Alltag hat und was Menschen dazu bewegt, Technologie abzulehnen oder zu akzeptieren. 2018 wurde sie in die Junge Akademie der ÖAW gewählt.
Beitrag:

Die COVID-19 Pandemie hat unser Alltagsleben maßgeblich verändert. „Social Distancing“ wurde während der „Lockdowns“ zum Schlagwort. In vielen Ländern kamen Roboter zum Einsatz, um unterschiedlichste Aufgaben zu übernehmen: patrouillierende Sicherheitsroboter, Transport- und Lieferroboter, Desinfektionsroboter und Roboter, die im Krankenhaus zum Einsatz kommen, sowie soziale Roboter, die die Einsamkeit in der Isolation mindern sollen. Diese neuen Mensch-Roboter-Konstellationen sollen im Hinblick auf kulturelle Unterschiede diskutiert werden.

Impulsvortrag

Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachung" als Next Level Safety für kollaborative Robotersysteme

DI Dr. Michael Rathmair, JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH
Biografie:
Dipl.-Ing. Dr. Michael Rathmair studierte Elektrotechnik und Informationstechnologie an der TU Wien und schloss 2018 sein Doktorratsstudium am Institut für Computertechnik ab. Zudem war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und in diversen nationalen und internationalen Forschungsprojekten, sowie im universitären Lehrbetrieb integriert. Seit März 2019 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und technischer Prüfstellenleiter des ROBOTICS Evaluation Lab (REL) am Institut für ROBOTICS der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH tätig. Seine fachlichen Interessen liegen vorrangig in der Erforschung und Entwicklung von Verifikations-, Analyse- und Prüfprozessen für Roboterapplikationen im Sinne eines cyberphysikalischen Systems. Um diese Prozesse optimal in den modernen Produktionsalltag integrieren zu können, ist er auch aktiv in den nationalen und internationalen Gremien für die Roboternorm ISO 10218 vertreten.
Beitrag:

In klassischen Robotersystemen werden bauliche und funktionale Sicherheitsmaßnahmen genutzt, um ein ungewolltes Aufeinandertreffen von Mensch und Roboter zu verhindern. Diese Vorkehrungen sind vor allem dann notwendig, wenn bewegte Teile des Roboters sowie die Roboterumgebung nicht sicherheitsbewertet überwacht werden und diese Objekterfassung zur Kollisionsvermeidung herangezogen wird.
Aufgrund der technischen Herausforderungen im Bereich der sicherheitsbewerteten Sensorik zur validen Umgebungserfassung, stößt die Betriebsform „Geschwindigkeit- und Abstandsüberwachung“ momentan noch an ihre Grenzen in der Anwendbarkeit. Dies ist auch einer der Hauptfaktoren, weshalb diese Kollaborationsform meist noch im Laborumfeld im Zuge von Forschungsarbeiten untersucht wird und nur vereinzelt im industriellen Kontext Einsatz findet.