Y Chips Act
Mit dem Chips Act will die EU die Halbleiterproduktion in Europa massiv fördern. Dadurch sollen Europäische Firmen unabhängiger von Chip-Herstellern in Asien und den USA werden. Dafür will die EU 43 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.
Ist das viel Geld in der Chip-Industrie, oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Sind wir hier nicht schon „too late to the game?“ Warum braucht Europa einen Chips Act? Warum sollten wir nach Möglichkeit unabhängig von der Produktion aus Asien und den USA werden? Warum hat Apple z.B. einen eigenen Chip gebaut?
Diese und ähnliche Fragen stellen wir in diesem Diskussionsformat den Panellist:innen:
- DI Stefan Rohringer, Deputy CTO & Vice President bei Infineon Technologies Austria, Obmann der Technologieplattform ESBS
- DI Stephan Puxkandl, Senior Vice President, EBNER Beteiligungsgesellschaft mbH
Moderation: Mag. Ursula Eysin, MAS
Diese Session wird organisiert von der Plattform ESBS-Austria:
www.esbs-austria.eu
ESBS-Austria (Electronics and Software Based Systems) ist eine industriegetriebene nationale Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsplattform für die Technologiebereiche Mikro- und Nanoelektronik, Embedded Systems und Systemintegration.
Gegründet aus den ehemaligen Technologieplattformen ARTEMIS-Austria (embedded software and software architecture) und ENIAC-Austria (Mikro- und Nanoelektronik) im Jahr 2013, wurde sie 2014 um die Bereiche „Systeme und Systemarchitektur“, „Rahmenbedingungen und Sichtbarkeit“ und „Netzwerk und Netzwerkentwicklung“ erweitert.
Im Anschluss: Vorstellung Ausschreibung KDT (Key Digital Technologies)
KDT (Key Digital Technologies) ist eine Drei-Parteien-Initiative der Europäischen Union (vertreten durch die Europäische Kommission), mehr als 30 teilnehmenden Staaten (EU-Mitgliedsstaaten und assoziierte Länder) und der Industrie (vertreten durch 3 Industrieverbände aus dem Bereich Elektronische Komponenten und Systeme). Das Gemeinsame Unternehmen KDT (KDT Joint Undertaking) hat in Mai 2022 neue Ausschreibungen für transnationale kooperative Projekte gestartet mit einem EU Budget von 254,5 Mio. Zusätzlich zur EU Förderung, stellt das BMK für österreichische Beteiligungen im Rahmen der aktuellen Ausschreibungen einen nationalen Kofinanzierungsbeitrag in der Höhe von 7 Millionen EUR zur Verfügung. Einreichschluss ist am 21. September 2022.
Stefan Rohringer (57) ist seit mehr als 30 Jahren in der Forschung und Entwicklung engagiert, anfangs als SW-Entwickler von Expertensystemen und seit 1994 im Management von Halbleiterentwicklungen. Er studierte Informatik an der TU Wien und hält einen Master of Science in Computer Science von der State University of Delaware, USA. Er ist seit 1999 Leiter des Development Centers Graz von Infineon Austria und seit 2019 Deputy CTO von Infineon Austria. Seit 2012 leitet er das Industrieforum Forschung und Entwicklung der IV Steiermark, seit 2014 ist er auch Sprecher der Expertengruppe F&E der Plattform Industrie 4.0, und seit 2019 Obmann von ECSEL Austria. Infineon entwickelt und fertigt Lösungen für eine saubere, sichere und nachhaltige Zukunft und beantwortet damit Fragen der Mobilität, Energieeffizienz, Security und der Verbindung der realen mit der digitalen Welt. Technische Innovationen tragen zur Lösung vieler drängender Probleme bei und durch die Fortschritte in der Digitalisierung sind viele neue Ansätze umsetzbar. All das baut auf der Verfügbarkeit von zuverlässigen, glaubwürdigen und unverfälschten Daten auf.
DI Stephan Puxkandl, aufgewachsen in Singapur, Deutschland und Süd-Afrika hat an der Montanuniversität Leoben studiert. Der Berufsweg führte über die angewandte Verfahrenstechnik und den Anlagenbau zum Businessdevelopment in der Automobil-Zulieferindustrie um dann mit der gleichen Aufgabe die Heimat in der EBNER Gruppe zu finden. Seit 2011 beschäftigt sich EBNER neben dem reinen Ofenbau mit seinen 2020 gegründeten Gesellschaften EEMCO und FAMETEC auch mit der Kristallzucht für den Einsatz in der Halbleiterindustrie.
Mein Background ist in intelligente Systeme, Mechatronik und Produktion, sowie Mikro- und Nanotechnologien. Nach meiner Promotion in Physik habe ich mich mehr als 20 Jahre mit F&E beschäftigt: zuerst als Forschende und Projektleiterin in Spanien und Österreich, später als Unternehmensberaterin - und seit 2017 als Programmmanagerin in der FFG, wo ich u.a. Österreich als national Delegierte bei dem Public Authorities Board im Joint Undertaking KDT vertreten darf.